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Index

1.3

Distanz, Emotionen, Nähe und Haltung

SRF-Journalistinnen und -Journalisten wissen, dass Glaubwürdigkeit und Integrität ihre kostbarsten Güter sind. Sie sind sich daher stets ihrer professionellen Rolle bewusst. Sie leben die Standards, die in den Publizistischen Leitlinien definiert sind, und agieren stets als Profis, nie distanzlos, nie als Privatpersonen. Ihre persönlichen Überzeugungen spielen bei ihren Entscheidungen oder ihrem journalistischen Auftritt keine Rolle. Ihre journalistische Haltung basiert grundsätzlich auf der kritischen Distanz sich selbst gegenüber. Sie definieren sich als Beobachtende des Zeitgeschehens, als teilnehmende Begleiter:innen von Menschen und Ereignissen. Sie berichten über das, was sie zu diesem Zeitpunkt nach bestem Wissen und Gewissen für wahr halten. Sie verstehen sich als Vermittlelnde von informativen, sportlichen oder kulturellen Inhalten sowie als Unterhalterinnen oder Diskussionspartner der Nutzerinnen und Nutzer ihres Angebots.

  • Informationssendungen sind sachlich und analytisch. SRF-Mitarbeitende wahren Distanz zu allen Ideologien und Interessengruppen.
  • In der Gesellschafts- und Kulturberichterstattung eröffnen persönliche Zugänge interessante Perspektiven auf eine Diskussion oder ein Werk. Die journalistische Distanz darf allerdings nicht darunter leiden.
  • In der Sportberichterstattung, der Moderation von Musik- und Unterhaltungssendungen oder Radioprogrammen sind Emotionen und Begeisterung Teil des Inhalts. 

Moderatorinnen und Moderatoren wahren aber insbesondere zu politischen und gesellschaftsrelevanten Themen eine kritische und nüchterne Distanz. Sie nehmen dabei als Journalistinnen und Journalisten am Mikrofon oder vor der Kamera eine sachliche und faktenorientierte Haltung ein und unterlassen persönliche Meinungsäusserungen. Dazu gehört bei journalistischen Auftritten auch der Verzicht auf ideelle, politische, religiöse und werbliche Symbole, da diese beim Publikum den Anschein persönlicher Befangenheit erwecken könnten. Ausnahmen von diesem Grundsatz (zum Beispiel in Religionssendungen) bedürfen immer der Absprache mit der jeweiligen Abteilungsleitung.

 

In Talks, digitalen Audio- oder Video-Formaten sowie auf sozialen Plattformen können Hosts und Reporter:innen mehr Facetten ihrer Persönlichkeit und ihrer journalistischen Position aufscheinen lassen. Doch so engagiert und «nah dran» sie auch immer sind: SRF-Journalistinnen und -Journalisten sind weder privat noch distanzlos, sondern immer professionell – wie es ihrer Rolle und ihrem Service-public-Auftrag entspricht. 

Im Livekontakt mit dem Publikum zu Alltagsthemen, bei interaktiven Elementen wie Publikumsspielen, «leichteren» tagesaktuellen Themen wie Wetter und Sport oder bei Musikmoderationen treten Moderatorinnen und Moderatoren als profilierte Persönlichkeiten auf. Sie bilden eine emotionale Verbindung zwischen Liveprogramm und Publikum.

Version: 2024.1.3 18.11.2024