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10.5

Diskriminierungsfreie Sprache

Medien sind Teil der Gesellschaft, die wir so vielfältig zeigen wollen, wie sie ist. Wenn gesellschaftliche Veränderungen die Sprache beeinflussen, setzen wir uns damit auseinander und nehmen auf, was zu einer «gemässigt-zeitgemässen» Ausdrucksweise gehört. Wir verbreiten keine diskriminierenden Stereotypen in Bild und Ton, streben eine diskriminierungsfreie, gendergerechte und inklusive Sprache an und respektieren Gleichstellung, Diversität und Minderheiten.  

Unsere gesprochene und geschriebene Sprache soll lebendig und kreativ sowie abwechslungsreich bei Formulierungen und Bezeichnungen sein. Welche Varianten wir konkret verwenden, stimmen wir auf die jeweiligen Kanäle und Zielgruppen ab.

Mögliche Sprachvarianten:

Wir verwenden entweder vollständig inklusive Formulierungen oder weibliche und/oder männliche (Doppel)-Nennungen, nicht aber das generische Maskulinum:

  • Paarformen: «Bürgerinnen und Bürger»
  • Wechsel in Aufzählungen: «Technikerinnen, Journalistinnen und Assistenten»
  • Genderneutrale oder -abstrakte Begriffe: «Interessierte», «Einsatzkräfte», «Medienschaffende»
  • Kollektivbezeichnungen: «die Partei», «das Management»
  • Substantivierte Partizipien, wenn sie grammatikalisch und sachlich korrekt sind: Personen sind nur «Demonstrierende», solange sie demonstrieren.

Genderdoppelpunkt und Genderpause/Glottisschlag:

  • In linearen Sendungen und Programmen, die eine ältere Zielgruppe (Ü45) ansprechen, und auf der News-App verzichten wir grundsätzlich auf den geschriebenen Genderdoppelpunkt und den mündlichen Glottisschlag. 
  • In Formaten für sensibilisierte Zielgruppen auf jungen, digitalen Kanälen (Youtube, Podcasts), in Social-Formaten – wenn zur Marke und Zielgruppe passend – oder in jungen Programmen (beispielsweiseVirus), können der Genderdoppelpunkt und die Genderpause / der Glottisschlag verwendet werden.

Sprachbilder:

Wir beschreiben Menschen nicht mit stereotypen Sprachbildern und reduzieren sie nicht auf vermeintlich frauen-, männer- oder herkunftstypische Äusserlichkeiten:

  • Keine Klischees wie «Die zierliche blonde Frau kämpft für …»
  • Frauen sind nicht immer nett und Männer im Haushalt nicht alle unbeholfen.
  • Wir zementieren keine Normvorstellung, die unterschwellige Wertungen beinhalten, bestimmte Bevölkerungsgruppen ausschliessen oder diskriminieren (zum Beispiel «Die Schweizer sind ein sauberes Volk», «Schwarze haben Rhythmus im Blut»).

Dasselbe gilt auch für Bildmaterial:

  • Keine klischierten, sexistischen Abbildungen. Beispielsweise tragen nicht alle Frauen in Führungspositionen Stöckelschuhe.
  • Wir zeigen Männer in vermeintlichen Frauenrollen und umgekehrt.
  • Wir zeigen gleichgeschlechtliche Paare.
  • Ältere Menschen sind nicht nur am Gehstock, sondern aktive und gesunde Personen.
  • Migrantinnen und Migranten und Menschen mit Beeinträchtigungen zeigen wir als selbstverständlichen Teil des Schweizer Alltags.

Unseren Willen zum sensiblen Sprachgebrauch zeigen wir insbesondere bei der Berichterstattung über Gruppen mit spezifischen Identitäten (zum Beispiel Transgender), indem wir uns konstruktiv mit den Vorschlägen zu Sprachregelungen der entsprechenden Interessenverbände auseinandersetzen.

Fachpersonen:

Bei Fachleuten streben wir ein ausgeglichenes Verhältnis von Expertinnen und Experten an. Die Zielgrösse ist 50:50. Die gezielte Suche nach Expertinnen und die Sammlung ihrer Kontaktdaten sind verbindliche Aufgaben der SRF-Redaktionen.

Auch andere Diversitätsmerkmale lassen wir konsequent in die Suche nach Fachpersonen, Akteurinnen und Akteuren einfliessen, zum Beispiel Alter oder Migrationshintergrund.

Eine gleichberechtigte Repräsentation unserer vielfältigen Gesellschaft muss eine Selbstverständlichkeit sein, denn sie ist ein Merkmal journalistischer Vielfalt und Qualität.

Offizielle Repräsentantinnen und Repräsentanten von Parteien, Unternehmen, Institutionen, Verbänden oder Branchen sind keine Expertinnen und Experten, sondern Interessenvertretungen, auf deren Besetzung wir keinen Einfluss haben.

Version: 2024.1.1 04.03.2024