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5.5

Terror und nationale Sicherheit

Da politisch oder religiös motivierter Terrorismus primär eine propagandistische Wirkung sucht und Amoklaufende öffentlich wahrgenommen werden wollen, sind die Medien bei diesem Thema nicht nur Beobachterinnen, sondern zugleich Akteure. Wir müssen also dafür sorgen, dass Täterinnen und Täter möglichst wenig Gelegenheit bekommen, sich zu profilieren und – in der Wahrnehmung fanatischer Personen – gar Heldenstatus erlangen. Bei der Darstellung dieser Art von Gewalt gilt das Prinzip: So viel wie nötig – so wenig wie möglich.

SRF verzichtet deshalb darauf, Bilder und Namen von Attentäterinnen und Amokläufern zu veröffentlichen, es sei denn, es handelt sich um führende Figuren eines Netzwerks. Dasselbe gilt für Propagandamaterial oder für aufgezeichnete Videobotschaften. Die Chefredaktionen können Ausnahmen gestatten.

Weiter ist darauf zu achten, dass Diktion und Forderungen der Täterschaft nicht übernommen werden. Beispielsweise ist die in Agenturtexten regelmässig verwendete Formulierung vom «Übernehmen der Verantwortung» für einen Anschlag zu vermeiden.

Werden dennoch Formulierungen von Täterinnen und Tätern übernommen, müssen sie klar zugeordnet und allenfalls relativiert werden. Terroristische Gruppen verwenden häufig Begriffe aus der Jurisprudenz, um den Eindruck zu erwecken, sie handelten im Namen der Gerechtigkeit («Bestrafung», «Urteil», «Vollstreckung» etc.).

Vor der Veröffentlichung von Beiträgen oder Recherchen, die Aspekte der nationalen Sicherheit betreffen könnten, sind die Chefredaktionen zu konsultieren.

Version: 2024.1.3 18.11.2024